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Erklärung des Nordatlantikrats zu den afghanischen Friedensverhandlungen

09.12.2020 - Artikel

veröffentlicht am 9. Dezember 2020

Die kürzlich zwischen den Verhandlungsteams der Islamischen Republik Afghanistan und der Taliban bezüglich der Regeln und Verfahren für die afghanischen Friedensverhandlungen erzielte Einigung sowie das erste Treffen des Führungsausschusses des Hohen Rates für nationale Aussöhnung sind wichtige Schritte in Richtung eines umfassenden und anhaltenden Friedens in Afghanistan, der unmissverständlichen Forderung des afghanischen Volkes. Wir fordern die Parteien mit Nachdruck dazu auf, dieses Moment aufzugreifen und sich auf ein unverzügliches Ende der Gewalt zu einigen sowie einen dauerhaften und umfassenden Waffenstillstand und einen politischen Fahrplan für ein wohlhabendes Afghanistan auszuhandeln, das mit sich selbst und seinen Nachbarn im Frieden ist.

Nach vier von Konflikten und Leid geprägten Jahrzehnten stellt eine durch Verhandlungen erzielte politische Einigung die einzige Hoffnung für anhaltenden Frieden dar. Die insbesondere durch die Angriffe der Taliban verursachte Gewalt untergräbt nach wie vor den Friedensprozess und muss ein Ende haben.

Wir erwarten von den Verhandlungen, dass sie zu einem dauerhaften und umfassenden afghanischen Friedensabkommen führen, das der Gewalt ein Ende setzt, auf den Fortschritten der letzten 19 Jahre aufbaut, die Menschenrechte aller Afghanen, insbesondere der Frauen, Kinder und Minderheiten schützt, die Rechtsstaatlichkeit wahrt und sicherstellt, dass Afghanistan nie wieder als Rückzugsgebiet für Terroristen dient.

Die NATO und ihre Partner bekräftigen erneut ihr Engagement für Afghanistan, das afghanische Volk und die Sicherheitskräfte Afghanistans. Wir fordern die Regierung Afghanistans und die Taliban zur Einhaltung ihrer Verpflichtungen im Rahmen des Friedensprozess auf, der durch das Abkommen zwischen den USA und den Taliban sowie der amerikanisch-afghanischen Gemeinsame Erklärung eingeleitet wurde.

Wir werden weiterhin über unsere militärische Präsenz beraten und, soweit es die Bedingungen zulassen, diese anpassen, um den von den Afghanen verantworteten und geführten Friedensprozess zu unterstützen. Wir sind gemeinsam nach Afghanistan gegangen, wir passen unsere Präsenz gemeinsam an und erst dann, wenn die Bedingungen stimmen, werden wir das Land gemeinsam wieder verlassen.

Wir stehen Seite an Seite mit dem afghanischen Volk in seinem Verlangen nach Frieden.


Dies ist eine Übersetzung. Es gilt die englische und französischsprachige Originalfassung.

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